1. Startseite
  2. Magazin
  3. Gesundheit
  4. Die U4-Untersuchung: Einmal Lächeln bitte!

Die U4-Untersuchung: Einmal Lächeln bitte!

Erinnern Sie sich noch an den Moment, in dem Ihr Baby Sie zum ersten Mal bewusst angelächelt hat? Bestimmt, denn so lange ist das noch gar nicht her. Zwischen dem dritten und vierten Lebensmonat wird Ihr Kind langsam aktiver, es macht sich mit Lauten bemerkbar und greift gezielt nach Dingen. Wollte es Ihnen auch schon die Brille von der Nase ziehen?

Große Entwicklungsschritte bedeuten auch, dass es Zeit für die nächste U-Untersuchung ist. Diese Vorsorgeuntersuchungen Kinder orientieren sich an der Entwicklung von Kindern und werden gerade in den ersten Lebensjahren regelmäßig durchgeführt. Denn einige Erkrankungen können nur in einer gewissen Altersspanne erfolgreich erkannt und behandelt werden. Bei der U4-Untersuchung liegt der Fokus auf der körperlichen und geistigen Entwicklung und Gesundheit Ihres Babys. Ihr Kinderarzt informiert Sie außerdem über wichtige Schutzimpfungen und berät Sie als Eltern zur Ernährung und bei möglichen Schlafproblemen.

Zusatzversicherung StarterPlus – Sichern Sie jetzt Ihre Kinder umfassend ab

  • Privater Zusatzschutz für Ihr Kind ab dem 1. Tag
  • Rundumschutz in allen wichtigen Lebensbereichen
  • inkl. Leistungen für Brillen, beim Heilpraktiker, im Krankenhaus
Jetzt Beitrag berechnen und online abschließen

Anamnese: Geht es Ihnen und Ihrem Kind gut?

Anamnese Ihres Kindes

Sie kennen das bereits: Zu Beginn der U-Untersuchung werden Sie im Rahmen der Anamnese zum Gesundheitszustand Ihres Kindes befragt. Falls es seit der U3 Erkrankungen, Schwierigkeiten (z. B. bei der Ernährung) oder ungewöhnliche Vorkommnisse (z. B. auffälliges Schreien oder abnormale Stuhlfarbe) im jungen Leben Ihres Kindes gegeben hat, können Sie das Ihrem Kinderarzt nun mitteilen.

Sozialanamnese

Zusätzlich spricht Ihr Arzt mit Ihnen über die Betreuungssituation Ihres Kindes sowie über mögliche Belastungen in der Familie. Haben Sie Ängste oder Unsicherheiten oder fühlen Sie sich überfordert? Auch das können Sie im Rahmen der Vorsorge zur Sprache bringen. Keine Sorge, vielen frisch gebackenen Eltern geht es ähnlich. Die Umstellung nach Schwangerschaft und Geburt ist schließlich nicht einfach. Ihr Arzt kann Ihnen in diesen Fällen Hilfe anbieten und Sie als Eltern und Familie unterstützen oder auf entsprechende Angebote hinweisen.[1]

Beurteilung der Entwicklung: Die Neugier wächst

Seit der vorangegangenen U3-Untersuchung  hat Ihr Baby weitere motorische und soziale Fähigkeiten entwickelt, die nun kontrolliert werden. Auch diese tragen zur Gesundheit Ihres Kindes bei.

Grobmotorik

Zunächst untersucht der Arzt vor allem, wie lange Ihr Kind seinen Kopf eigenständig in verschiedenen Positionen halten kann. In Sitzhaltung sollten es mindestens dreißig Sekunden sein, in Bauchlage – abgestützt auf den Unterarmen – schon mindestens eine Minute.[2]

Feinmotorik

Die richtige Koordination der Hände sowie die Hand-Augen-Koordination stehen hier im Mittelpunkt. Dabei wird auch kontrolliert, ob Ihr Baby seine Hände spontan zur Körpermitte bringen kann und wie sich das gezielte Greifen entwickelt.

Perzeption und Kognition

Hat Ihr Baby bei der letzten U-Untersuchung noch aufmerksam innegehalten, wenn es ein unbekanntes Geräusch gehört hat, so packt es nun die Neugier. Der Arzt überprüft deshalb, ob es den Kopf in die Richtung der unbekannten Geräuschquelle dreht.

Tipp: Das können Sie auch schon zuhause testen. Dreht Ihr Baby sein Köpfchen, wenn ein Eltern- oder Geschwisterteil das Zimmer betritt?

Soziale und emotionale Kompetenz

Hier geht es hauptsächlich um das sogenannte „soziale Lächeln“ – also darum, ob Ihr Kind Ihr Lächeln erwidert. Den Blickkontakt zu Ihnen sollte Ihr Kind ebenfalls aufrechterhalten können.

Beobachtung der Interaktion

●      Stimmung und Affekt:

Zunächst sollte Ihr Baby in Ihrer Anwesenheit zufrieden und ausgeglichen wirken. Auch bei direkter Ansprache sollte sich das nicht ändern.

●      Kontakt/Kommunikation:

Wenn Sie Ihr Kind ansprechen oder anderweitig seine Aufmerksamkeit wecken, sollte es Ihnen mit einem Lächeln, dem Wenden des Kopfes oder der Suche nach Körperkontakt antworten. Sendet Ihr Baby Ihnen ebenfalls Signale (z. B. mit seinem Gesichtsausdruck, Gesten oder Lauten) und sucht es in unbekannten Situationen per Körper- oder Blickkontakt Ihre Nähe, ist alles in Ordnung.

●      Regulation/Stimulation:

Können Sie Ihr Kind in der Regel durch Wiegen, Singen oder Ansprache beruhigen? Dann ist auch hier alles so, wie es sein sollte.

Körperliche Untersuchungen

Neben der emotionalen und sozialen Entwicklung spielt auch die körperliche Entwicklung und Gesundheit Ihres Kindes eine große Rolle bei der Vorsorge. Ihr Kinderarzt führt daher verschiedene Kontrollen durch und aktualisiert die Daten der vorherigen U-Untersuchungen, um zu erkennen, ob sich Ihr Baby seinem Alter gemäß entwickelt.

Größe und Kopfumfang

Bei der U4-Untersuchung notiert der Arzt, wie bereits in den drei vorherigen Untersuchungen, die Maße Ihres Kindes, um Wachstum und Gewichtszunahme zu dokumentieren. Ihr Baby ist ca. fünf Zentimeter größer als bei der Geburt und hat 1.000 bis 2.600 g zugelegt.[3]

Kopf

Nun wird der Kopf Ihres Kindes auf Fehlhaltungen und andere Auffälligkeiten untersucht. Außerdem überprüft der Kinderarzt, ob die Fontanelle (Knochenlücke am Kopf) Ihres Babys genug Platz für das wachsende Gehirn bietet.[4] In der Regel schließt sich die Fontanelle gegen Ende des dritten Monats.

Sinnesorgane

Der Kinderarzt kontrolliert ein weiteres Mal die Augen Ihres Babys. Dabei führt er in der U4-Untersuchung zum ersten Mal den sogenannten Brückner-Test durch. Bei diesem Test leuchtet er aus verschiedenen Abständen in die Augen Ihres Kindes. Wie Sie das von Fotos mit Blitzlicht kennen, reflektieren die Linsen das Licht rötlich (Transillumination). Anhand dieser Reflektion kann Ihr Arzt auf verschiedene Fehlsichtigkeiten schließen.[5] Wie bei den vorherigen U-Untersuchungen kontrolliert er außerdem Mundhöhle, Kiefer und Nase (bzw. Nasenatmung) Ihres Babys.

Haut

Um weiterhin eine Gelbsucht und andere Hauterkrankungen auszuschließen, untersucht der Arzt die Haut Ihres Kindes. Dabei überprüft er die Haut auch auf ungewöhnliche Muttermale oder Pigmentstörungen, Verletzungen oder Entzündungen.

Brust-, Bauch- und Geschlechtsorgane

Der Kinderarzt hört Brust und Bauch Ihres Babys ab und achtet dabei auf die Atem- und Herzgeräusche. Die Atem- und Herzfrequenz sowie der Herzrhythmus werden ebenso wie die Femoralispulse (Arterienpulse) kontrolliert. Zuletzt tastet er die Schlüsselbeine, die Leber und die Milz Ihres Babys ab.

Skelettsystem mit Muskeln und Nerven

Wie steht es um die Gesundheit des Skelettsystems? Die Untersuchung des ganzen Körpers in Rücken- und Bauchlage sowie in aufrechter Haltung gibt Hinweise auf mögliche schwache motorische Fähigkeiten. Ihr Kinderarzt überprüft den ganzen Körper und die Muskelspannung Ihres Babys, um Asymmetrien und Schiefhaltungen auszuschließen. Zu dieser Untersuchung gehört auch die Prüfung der passiven Beweglichkeit, also der Reflexe Ihres Kindes. Die sogenannten Neugeborenen- oder Primitivreflexe (z. B. Handgreifreflex, Fußgreifreflex und Saugreflex) werden bei einem entsprechenden Reiz instinktiv ausgeführt. Sobald Ihr Baby seine Muskeln bewusst kontrollieren kann, verlieren sich diese Reflexbewegungen.

Beratung, Impfungen und Co.

Im Anschluss an die körperlichen Untersuchungen rund um die Gesundheit erfolgt die abschließende Beratung. Dabei bleibt nicht nur Raum für offene Fragen und entsprechende Hilfe, sondern Sie besprechen erneut wichtige Themen wie die Mundgesundheit, den plötzlichen Kindstod und die Unfallverhütung mit dem Arzt. Auch der Umgang mit einem Kind, das viel schreit oder Schlaf- und Essstörungen aufweist, wird thematisiert. Egal, ob Ihr Baby bereits einen festen Schlafrhythmus entwickelt hat, Sie nachts wachhält oder Probleme mit der Ernährung zeigt – zögern Sie nicht, Schwierigkeiten anzusprechen. Sie erhalten als Eltern bei allen Themen rund um Vorsorge und Gesundheit Hilfe – es ist schließlich nicht einfach, nach der Schwangerschaft plötzlich eine richtige kleine Familie zu sein.

Zusätzlich wird in der U4-Untersuchung erstmals die zukünftige Einführung von Beikost in die Ernährung angesprochen.[6] Auch die Sprachberatung ist neu: Hierbei geht es um die Entwicklung und das Erlernen der Muttersprache sowie der deutschen Sprache.

Impfungen

Bei der U3-Untersuchung  hat Ihr Kinderarzt Sie zum Thema Schutzimpfungen beraten. Wenn in der Folge eine Impfung geplant wurde, ist die U4-Untersuchung ein möglicher Impftermin. Wichtig: Die U4 sollte dann jedoch zu einem möglichst frühen Termin, ab der neunten Lebenswoche, stattfinden.

In der Regel wird Ihr Kind gegen die folgenden Erkrankungen geimpft[7]:

  • Keuchhusten
  • Tetanus
  • Diphtherie
  • Haemophilus Influenzae (Hib, Erkrankung der oberen Atemwege)
  • Hepatitis B
  • Kinderlähmung
  • Pneumokokken

Für die darauffolgenden Impfungen sollten Sie jedoch Extratermine in den kommenden vier Wochen vereinbaren, damit diese nicht zeitgleich mit der nächsten U-Untersuchung stattfinden. Eine Übersicht über alle Standardimpfungen, Hilfe und weitere Informationen finden Sie auch im Impfkalender der Ständigen Impfkommission des Robert Koch-Instituts.[8]

Prophylaxe

Mit der U3-Untersuchung wurde die Prophylaxe mit Vitamin K abgeschlossen. Daher gibt der Arzt Ihrem Baby bei der U4-Untersuchung nur noch Vitamin D zur Rachitisprophylaxe sowie Fluorid zur Vorsorge gegen Karies.

Die U4 auf einen Blick

Quellennachweise

  1. BZgA Kindergesundheit, U4-Untersuchung – 3. bis 4. Lebensmonat, abgerufen am 25. März 2018.
  2. Gemeinsamer Bundesausschuss, Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses über die Früherkennung von Krankheiten bei Kindern (Kinder-Richtlinie), Fassung vom 18. Juni 2015, veröffentlicht im Bundesanzeiger AT 18. August 2016 B1 (zuletzt geändert am 18. Mai 2017, veröffentlicht im Bundesanzeiger AT 24. Juli 2017 B2), in Kraft getreten am 25. Juli 2017.
  3. U. Jahn-Zöhrens, Entspannt erleben: Babys 1. Jahr. Alles Wichtige: Ernährung, Schlafen, gesunde Entwicklung, Pflege, Georg Thieme Verlag: 2014.
  4. Gemeinsamer Bundesausschuss, Kinderuntersuchungsheft, Berlin: 2016.
  5. Ebd.
  6. BZgA Kindergesundheit, U4-Untersuchung – 3. bis 4. Lebensmonat, abgerufen am 25. März 2018.
  7. Ebd.
  8. Robert Koch-Institut, Impfkalender.

Zusatzversicherung StarterPlus – Sichern Sie jetzt Ihre Kinder umfassend ab

  • Privater Zusatzschutz für Ihr Kind ab dem 1. Tag
  • Rundumschutz in allen wichtigen Lebensbereichen
  • inkl. Leistungen für Brillen, beim Heilpraktiker, im Krankenhaus
Jetzt Beitrag berechnen und online abschließen