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Kontaktlinsen einsetzen: Tipps für Einsteiger

Über drei Millionen Deutsche nutzen Kontaktlinsen. Viele von ihnen greifen nur wenn nötig auf die Brille zurück. Andere kombinieren die Sehhilfen flexibel in Abhängigkeit von den geplanten Aktivitäten, denn viele haben ein Problem beim Einsetzen der Kontaktlinsen.

Kontaktlinsen: Befreiung oder Fremdkörper im Auge?

Kontaktlinsen sitzen nahezu unsichtbar und sicher im Auge. Dadurch behindern sie uns nicht beim Sport und beschlagen auch nicht im Winter. Für so manchen Brillenträger stellt der Umstieg auf Kontaktlinsen daher eine regelrechte Befreiung dar. An das uneingeschränkte Sehfeld und die vollständige Bewegungsfreiheit gewöhnen wir uns schnell. Die größere Umstellung ist wohl der ungewohnte Fremdkörper im Auge.

Von Ihren Augen und den geplanten Tragegewohnheiten hängt es ab, wie leicht Ihnen der Umstieg fällt. Der Weg zur optimalen Kontaktlinse führt daher über die Beratung beim Augenarzt. Dort fällt anhand der Beschaffenheit des Auges und ihrer beabsichtigten Tragegewohnheiten die Entscheidung über die zentralen Eigenschaften Ihrer Kontaktlinsen. Wir begleiten Sie durch den Auswahlprozess und zeigen Ihnen, wie Sie mit den neuen Kontaktlinsen in Ihrem Alltag umgehen können.

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Unverzichtbar: Kontaktlinsen-Beratung beim Augenarzt

Harte oder weiche Linsen, Jahres-, Monats- oder Tageslinsen? Es gibt mittlerweile für nahezu jeden Brillenträger optimal geeignete Kontaktlinsen. Da muss man erst einmal einen Überblick gewinnen. Bei der Frage, welche Kontaktlinsen die richtigen für Sie sind, kann Ihnen Ihr Augenarzt am besten weiterhelfen.

Erst einmal wird er aber durch eine kurze Untersuchung sicherstellen, dass Ihre Augen für Kontaktlinsen geeignet sind. Dabei interessiert er sich vor allem für die Beschaffenheit der Hornhaut. Um die routinemäßige Untersuchung der Sehkraft werden Sie also schwerlich herumkommen. Schließlich braucht der Arzt die genauen Werte Ihrer Sehstärke, um für die optimale Korrektur sorgen zu können. Wundern Sie sich nicht, wenn die Werte für Kontaktlinsen nicht denen auf Ihrem Brillenpass entsprechen: Da Kontaktlinsen viel näher am Auge sitzen als Brillengläser, kann die Stärke abweichen.

Zu den bei einer Hornhautverkrümmung erforderlichen Werten für Zylinder und Achse kommen auch noch der Linsendurchmesser und die Basiskurve als weitere Angaben. Bei der Basiskurve handelt es sich um die Wölbung der Kontaktlinse. Linsen, die auch eine Hornhautverkrümmung ausgleichen sollen, schlagen ebenso mit höheren Kosten zu Buche wie Gleitsichtlinsen, die Abhilfe bei Alterssichtigkeit schaffen.

Planen Sie für Ihren Besuch beim Augenarzt genug Zeit ein, denn optimalerweise folgen auf die Untersuchung ein ausführliches Beratungsgespräch und das Probetragen der empfohlenen Linsen. Die Zeit in der Praxis ist in jedem Fall gut angelegt, denn sie hilft dabei, zukünftige Komplikationen zu vermeiden, und sichert beste Sicht bei optimalem Tragekomfort. Für unerwünschte Auswirkungen sorgen nicht nur unpassende Linsen, sondern auch Unverträglichkeiten gegenüber der Kontaktlinsenflüssigkeit, insbesondere wenn diese Konservierungsmittel enthält. Nicht alle Probleme äußern sich so deutlich wie allergische Reaktionen. Deshalb empfehlen wir Ihnen, auch dann den Kontakt zum Augenarzt nicht abreißen zu lassen, wenn Sie beschwerdefrei sind. Für Träger harter Kontaktlinsen wird eine Kontrolluntersuchung im Jahresrhythmus und für Nutzer weicher Linsen im halbjährlichen Turnus empfohlen. Warum sich das bei Linsen aus verschiedenen Materialien unterscheidet, klären wir im nächsten Abschnitt.

Kontaktlinsen tragen: Eine Frage des Materials

Formstabile oder flexible Linsen – das sind die zwei Optionen, wenn es um die Frage der Beschaffenheit der Kontaktlinsen geht. Bei der Entscheidung für Kontaktlinsen aus einem bestimmten Material sollten Sie sich aber nicht von den empfohlenen Kontrollintervallen beim Augenarzt leiten lassen. Stattdessen sind Ihre Tragegewohnheiten entscheidend.

Formstabile Linsen schwimmen auf dem Tränenfilm über der Hornhaut und messen acht bis elf Millimeter. Sie erfordern eine deutlich längere Eingewöhnungszeit, lassen sich aber an das Auge anpassen und, einmal angepasst, über eine Dauer zwischen einem und zwei Jahren tragen. Weiche Kontaktlinsen passen sich flexibel der Augenoberfläche an. Sie sind überaus angenehm zu tragen und deshalb unsere Empfehlung für Gelegenheitsträger, die keine lange Eingewöhnungszeit auf sich nehmen wollen. Sie bedecken aber mit einem Durchmesser von 14 Millimetern in der Regel die gesamte Hornhaut. Dadurch schränken sie deren Versorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen ein, was die tägliche Tragedauer beschränkt. Deshalb ist hier das Risiko für Augenschäden auch größer als bei den formstabilen Alternativen.

Wie setze ich Kontaktlinsen richtig ein?

Um Kontaktlinsen korrekt einzusetzen, sollten Sie Ihre Hände gründlich waschen und abtrocknen. Dann platzieren Sie die Linse auf dem Zeigefinger Ihrer dominanten Hand und verwenden die andere Hand, um das obere Augenlid offen zu halten. Schauen Sie in den Spiegel und setzen Sie die Linse auf die Mitte Ihrer Hornhaut. Lassen Sie das untere Augenlid los und blinzeln Sie sanft, um die Linse zu positionieren.

Was ist der richtige Zeitpunkt, um Kontaktlinsen einzusetzen?

Es ist am besten, Kontaktlinsen vor dem Auftragen von Make-up und vor dem Gebrauch von Haarspray oder Parfum einzusetzen. Vermeiden Sie es, die Linsen in rauchiger oder staubiger Umgebung zu handhaben, da dies das Risiko von Fremdkörpern unter der Linse erhöhen kann.

Was tun, wenn die Linse nicht richtig sitzt?

Wenn die Linse nicht richtig sitzt oder sich unbequem anfühlt, entfernen Sie sie vorsichtig und spülen Sie sie mit einer geeigneten Lösung ab. Überprüfen Sie, ob sich Fremdkörper auf der Linse befinden, und versuchen Sie erneut, sie einzusetzen. Wenn die Probleme weiterhin bestehen, konsultieren Sie Ihren Augenarzt

Kann ich meine Kontaktlinsen über Nacht tragen?

Das hängt von der Art der Kontaktlinsen ab. Tageslinsen sind für den einmaligen Gebrauch und sollten nicht über Nacht getragen werden. Monatslinsen und formstabile Linsen können nach Anweisung Ihres Augenarztes möglicherweise über Nacht getragen werden. Beachten Sie jedoch, dass das Tragen von Kontaktlinsen während des Schlafens das Risiko von Infektionen erhöhen kann.

Wie oft sollte ich meine Kontaktlinsen austauschen?

Die Austauschhäufigkeit hängt von der Art der Kontaktlinsen ab. Tageslinsen werden täglich entsorgt. Monatslinsen sollten alle 30 Tage ausgetauscht werden, während formstabile Linsen länger halten können. Beachten Sie die Empfehlungen Ihres Augenarztes und halten Sie sich an die vorgeschriebenen Austauschzeiten.

Individuelle Anpassung der Kontaktlinsen oder minimaler Aufwand?

Es ist meist eine Geschmacksfrage: Fühlen Sie sich im Alltag mit Kontaktlinsen am wohlsten oder nutzen Sie Kontaktlinsen nur zu besonderen Gelegenheiten wie beim Sport oder wenn Sie ausgehen?

Individuell angepasste Linsen können Sie in Abhängigkeit von der Pflege ein Jahr oder sogar länger täglich tragen. Diese harten Kontaktlinsen stellen einen nicht zu vernachlässigenden Kostenfaktor dar, der jedoch durch die lange Nutzungsdauer kompensiert wird. Die Voraussetzung dafür ist jedoch eine gute Pflege. Dann profitieren Sie aber davon, dass die Linse optimal angepasst ist und Ihr Auge an langen Tagen schont.

Bei weichen Austauschlinsen ist dagegen eine maximale Nutzungsdauer festgelegt. Diese liegt je nach Angebot zwischen einem Tag und einem Monat. Wenn Sie nur gelegentlich Kontaktlinsen tragen wollen, sind Tageslinsen also die erste Wahl. Perfekt für unterwegs: Sie sparen sich nicht nur das Reinigen, sondern auch die entsprechenden Reinigungsprodukte. 14-Tages- oder Monatslinsen erfordern dagegen ebenfalls die Einhaltung der vorgeschriebenen Reinigungsprozedur.

Kontaktlinsenpflege: So funktioniert’s

Wie sich diese Prozedur gestaltet, hängt immer von Ihren Kontaktlinsen ab. Die möglichst genaue Einhaltung der Herstellerempfehlung ist der beste Garant dafür, sich die Erfahrung einer Augenentzündung zu ersparen. Bevor wir mit einer schrittweisen Reinigungsroutine starten, hier ein paar grundsätzliche Tipps: Waschen Sie sich die Hände und trocknen Sie sie mit einem sauberen Tuch ab, bevor Sie Ihre Kontaktlinsen berühren. Lassen Sie diese aber keinesfalls in Berührung mit Leitungswasser kommen, denn dieses enthält möglicherweise Keime, die sich am Linsenmaterial festsetzen können. Nun aber zur eigentlichen Reinigung:

  • Lösen Sie mit dem kleinen Finger Ablagerungen und Schmutz, nachdem Sie die in der Handfläche liegende Linse mit Reinigungslösung benetzt haben.
  • Spülen Sie die Flüssigkeit und die in ihr gelösten Rückstände mit Kochsalzlösung ab.
  • Befreien Sie die Kontaktlinsen von Keimen, indem Sie sie für die vorgegebene Dauer in eine Desinfektionslösung legen.
  • Bewahren Sie die Kontaktlinsen bis zur nächsten Benutzung in einer Aufbewahrungslösung im dafür vorgesehenen Behälter auf.

Über die einzusetzenden Mittel entscheidet das verwendete Pflegesystem.

Kontaktlinsen tragen: Ein Plus in puncto Lebensqualität

Motorradfahren, Sport oder Tanzen: Bei unseren liebsten Freizeitaktivitäten wollen wir so uneingeschränkt wie möglich agieren. Genau dabei können uns Kontaktlinsen unterstützen. Mit unseren Tipps holen Sie in jeder Lage das Optimum aus Ihren Kontaktlinsen heraus.

Selbst wer sonst voll auf die Brille setzt, der lässt sie beim ausgelassenen Feiern gern zu Hause. Das Risiko, dass die Brille herunterfällt, wollen die meisten nicht eingehen. Noch dazu erlauben Kontaktlinsen beim Tanzen maximale Bewegungsfreiheit, ohne zu verrutschen. Auf eine Partynacht mit Kontaktlinsen bereiten Sie Ihre Augen am besten vor, indem Sie tagsüber eine Brille tragen. So sind die Augen gut erholt und stecken die eingeschränkte Versorgung mit Sauerstoff auch nach einer langen Nacht problemlos weg. Wir empfehlen dennoch den Griff zu besonders sauerstoffdurchlässigen weichen Linsen, die die nötige Feuchtigkeit im Auge aufrechterhalten.

Tipp

Nehmen Sie, wenn möglich, Ihre Ersatzbrille und ein Reiseset für Kontaktlinsen mit. Im Fall der Fälle werden Sie es zu schätzen wissen, dass die günstigen Flight Packs mit einem Taschenspiegel, Linsenbehälter und Pflegemittel alles beinhalten, was schnelle Abhilfe verschafft. Wer unter trockenen Augen leidet, der kann dazu noch Benetzungsmittel in der Einmalampulle einpacken. Und wie der Name schon sagt, sind Sie mit einem Reiseset für Kontaktlinsen auf Ihren Urlaubsreisen sehr gut ausgerüstet.

Kontaktlinsen und Make-up

Für den Alltag eignet sich dagegen unser nächster Tipp: Kontaktlinsen vertragen sich problemlos mit Make-up, wenn Sie ein paar Grundsätze befolgen. Generell gilt: Setzen Sie zuerst die Kontaktlinsen ein, bevor Sie mit dem Schminken beginnen. So verhindern Sie nicht nur, dass tränende Augen Ihr Make-up ruinieren, sondern halten Ihre Kontaktlinsen auch dauerhaft sauber vor kleinen Partikeln. Haften diese nämlich erst einmal auf der Linse, dann sind sie dort schwer wieder wegzubekommen. Sie gelangen fast unweigerlich ins Auge, wo Inhaltsstoffe wie Parfüme und Alkohol eine Reizwirkung entfalten können. Beim Abschminken gehen Sie in umgekehrter Reihenfolge vor. Das heißt: Zuerst Kontaktlinsen entfernen und dann abschminken.

Wann Sie den Augen eine Pause gönnen sollten

Kontaktlinsen und Erkältung: Passt das zusammen? Nicht so recht, denn die Kontaktlinsen erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass Keime und Bakterien, beispielsweise beim Naseputzen, ins Auge gelangen. Auch über die Kontaktlinsen selbst bringen Sie Verunreinigungen in das Auge ein. Dort können die Erreger unangenehme Folgen wie Binde- oder Hornhautentzündungen hervorrufen.

Auch geben viele Nasensprays und Kontaktlinsen keine gute Kombination ab. Die Nasensprays setzen nämlich die Tränenmenge herab, was zu vorübergehenden trockenen Augen führen kann. Zu den Folgen gehören die mangelnde Haftung der Linsen und der gestörte Abtransport von Keimen und Schmutz von der Hornhaut. Wer trotz unserer Empfehlung, für ein paar Tage auf die Brille zurückzugreifen, nicht auf seine Kontaktlinsen verzichten will, dem raten wir Folgendes: Legen Sie noch mehr Wert auf die Sauberkeit Ihrer Kontaktlinsen, oder steigen Sie auf Tageslinsen um.

Auch die Einnahme von Medikamenten und hormonelle Veränderungen, zum Beispiel während der Schwangerschaft, können das Tragegefühl von Kontaktlinsen beeinflussen. Bemerken Sie eine nachlassende Sehschärfe oder Schmerzen, dann wenden Sie sich unbedingt an Ihren Optiker oder Augenarzt. Sind ernstere Verursacher erst ausgeschlossen, dann lässt sich durch eine erneute Anpassung der Linsen oder die Verwendung eines Benetzungsmittels der gewohnte Komfort meist problemlos wiederherstellen.

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