Flimmern vor dem Auge: Bedeutung und Ursachen

Frau tastet mit den Fingern zwischen Augen und Nasenwurzel.

Die Augen sind unser Fenster zur Welt. Alles, was unsere Sicht einschränkt, nehmen wir deshalb schnell als besorgniserregend wahr. Dabei können Sehstörungen in den verschiedensten Erscheinungsformen auftreten. Genauso vielfältig wie die Erscheinungen, die unsere Sicht beeinträchtigen, sind auch die zugrunde liegenden Ursachen. Eine dieser Sehstörungen ist das Augenflimmern.

In diesem Beitrag klären wir, was es mit dem Augenflimmern auf sich hat, wodurch es verursacht werden kann und wie Sie im Alltag damit umgehen können.

Inhalt:

  1. Was ist Augenflimmern?
  2. Ursachen für das dauerhafte Flimmern vor dem Auge
  3. Ursachen für das vorübergehende Flimmern vor dem Auge
  4. Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten bei Augenflimmern
  5. Der Umgang mit Augenflimmern im Alltag

 

Was ist Augenflimmern?

Augenflimmern tritt meist am Rand des Sichtfelds auf. Es ist ein visuelles Phänomen, bei dem sich kleine leuchtende Punkte vor dem Auge hin und her bewegen. Diese Beeinträchtigung der Sicht kann dauerhaft oder kurzfristig und in ganz unterschiedlicher Intensität auftreten. Es kann heftig und abrupt beginnen, sich aber auch langsam steigern. In jedem Fall ist das Augenflimmern vor allem eines: Unangenehm und anstrengend für die Betroffenen. Zu dem Gefühl von Erschöpfung und Müdigkeit kommen häufig noch weitere Begleiterscheinungen:

  • Rückenschmerzen
  • Nackenschmerzen durch Verspannung
  • Übelkeit
  • Schwindel
  • Motorische Störungen

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Das Flimmern vor dem Auge ist keine eigenständige Krankheit, sondern tritt als Symptom unterschiedlichster Erkrankungen auf. Patienten umschreiben das Augenflimmern auch mit dem Gefühl, als würde man in eine Lichterkette schauen. Unsere Wahrnehmung von Sehstörungen kann sehr unterschiedlich ausfallen. Deshalb ist unser Rat an Sie: Suchen Sie möglichst schnell einen Augenarzt auf, sobald Sie so etwas wie Trübungen, Flimmern oder Zacken in Ihrem Sichtfeld bemerken. Sollten sich die Beschwerden verändern oder stärker werden, dann zögern Sie auch nicht vor einem erneuten Besuch beim Augenarzt.

Arzt untersucht die Augen einer Patientin.

Ursachen für das dauerhafte Flimmern vor dem Auge

Die Ursachen für Sehstörungen wie Flimmern vor dem Auge können überaus vielfältig sein: Von einer Netzhautablösung, die übrigens einen absoluten Notfall darstellt, reicht das Spektrum bis zu krankhaften Veränderungen des Auges, die sich erst spät im Verlauf bemerkbar machen. So kann beispielsweise bei Diabetikern ein schlecht eingestellter Blutzuckerspiegel auf Dauer Sehstörungen verursachen. Diabetikern rät die Medizin daher, ihre Netzhaut im Jahresrhythmus ärztlich kontrollieren zu lassen.

Ein dauerhaftes Flimmern kann dagegen auf eine Durchblutungsstörung im Gehirn zurückzuführen sein. Das trifft auch auf ein häufig wiederkehrendes Flimmern zu. Haben Sie dazu auch noch weitere Beschwerden, dann kann es sogar einen Zusammenhang mit einem Schlaganfall geben. Hinweise darauf sind unter anderem:

  • Sprach- oder Bewusstseinsstörungen
  • Halbseitige Lähmungserscheinungen
  • Übelkeit
  • Schwindel

Auch beim Grünen Star  oder bei einer Aderhautentzündung kann es zu Augenflimmern kommen. Besonders tückisch: Beim Grünen Star stellen sich Sehstörungen meist erst ein, wenn die irreversible Schädigung des Sehnervenkopfes schon weit fortgeschritten ist.

Info

Sie haben ein erhöhtes Risiko, am Grünen Star zu erkranken, wenn Sie zu einer der folgenden Personengruppen gehören.

  • Menschen ab 65 Jahren
  • Diabetiker
  • Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Patienten mit Entzündungen am Auge
  • Kurzsichtige Menschen
  • Menschen, bei denen Grüner Star in der Familie vorkommt

Eine Aderhautentzündung entsteht oft ohne erkennbare Ursache. Sie führt dazu, dass die zwischen Augenhaut und Netzhaut liegende Schicht ihre Funktion nicht mehr richtig wahrnehmen kann. Die äußere Netzhautschicht wird in der Folge nicht mehr ausreichend mit Nährstoffen versorgt und auch die Temperaturregulierung ist gestört. Besonders tückisch daran ist, dass die Aderhaut über keine sensiblen Nerven verfügt. Es treten also häufig keine Schmerzen auf. Neben dem Augenflimmern geben lediglich ein erhöhter Augendruck und eine starke Verschlechterung der Sehkraft Hinweise auf eine mögliche Aderhautentzündung.

Kommen wir nun noch zur bereits angesprochenen Netzhautablösung: Bemerkt der Augenarzt, dass tatsächlich eine Netzhautablösung vorliegt, so wird er sofort handeln und eine Laserbehandlung vornehmen. Wenn sich die Netzhaut von der darunterliegenden Aderhaut löst, dann sammelt sich im entstandenen Spalt Flüssigkeit an. Auch in diesem Fall ist die Versorgung der Netzhaut gestört.

Ursachen für das vorübergehende Flimmern vor dem Auge

Unsere Liste möglicher Begleiterscheinungen hilft Ihnen bei einer ersten Einschätzung, ob das Augenflimmern durch Stress oder Überanstrengung der Augen begründet sein kann. Haben Sie in letzter Zeit eines oder mehrere der folgenden Symptome bemerkt?

  • Blackouts
  • Müdigkeit
  • Schwindel
  • Konzentrationsstörungen
  • Kopfschmerzen
  • Abgeschlagenheit

Auch die Einnahme bestimmter Rausch- und Arzneimittel kann zu den beunruhigenden visuellen Erscheinungen führen. Beispielsweise ist das Augenflimmern als Nebenwirkung von Migränepräparaten bekannt. Kurios: Wenn das Flimmern im Zusammenhang mit den folgenden Beschwerden auftritt, so ist es wahrscheinlich, dass sich eine Migräne-Attacke anschließt.

  • Schwindel
  • Lichtempfindlichkeit
  • Abgeschlagenheit
  • Übelkeit

Es handelt sich dann um die sogenannte Migräne mit Aura. Die eigentliche Kopfschmerzattacke wird dabei von einer ein- bis zweistündigen Vorbotenphase angekündigt. Auf diese Phase folgt bei zehn bis 15 Prozent der Betroffenen die Auraphase, zu der auch visuelle Störungen gehören können. In diesem Fall verschwindet das Augenflimmern wieder so schnell, wie es aufgetreten ist, und die eigentliche Kopfschmerzphase beginnt. Der Mediziner spricht in diesem Zusammenhang von einem Flimmerskotom. Das Flimmern gehört aber auch zur vergleichsweise harmlosen Augenmigräne , die sich von der klassischen Migräne unterscheidet.

Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten bei Augenflimmern

Die Diagnose und die zugehörige Untersuchung unterscheidet sich anfangs nicht von einer augenärztlichen Routineuntersuchung. Zuerst ermittelt der Arzt Ihre Sehschärfe in Nähe und Ferne, um etwaige Veränderungen in der Sehkraft zu erkennen. Auf die Bestimmung des Gesichtsfelds folgt die Untersuchung des Glaskörpers. Das geht nicht, ohne vorher die Pupille mittels Augentropfen zu erweitern. So gibt die Pupille den Blick auf den dahinter liegenden Teil des Auges frei. Der Arzt wird Sie zwar noch einmal darüber aufklären, aber wir weisen vorsorglich darauf hin: Die Augentropfen beeinträchtigen das Sehen mit dem Auge noch für etwa zwei bis drei Stunden nach Verabreichung. Sie dürfen daher direkt nach der Untersuchung nicht selbst mit dem Auto oder Fahrrad nach Hause fahren.

Ärztin verabreicht einem Patienten Augentropfen.

Das weitere Vorgehen hängt nun vom Befund ab. Findet der Augenarzt keine Beschädigungen oder Erkrankungen am Auge, so wird er Sie in der Regel zum Facharzt oder Allgemeinmediziner überweisen. Neurologische Untersuchungen und Blutbilder können bei der weiteren Eingrenzung der möglichen Ursache helfen. In Notfällen wie einer Netzhautablösung muss dagegen sofort eine Laserbehandlung erfolgen, um das Augenlicht des Patienten zu retten.

Da das Augenflimmern keine eigenständige Krankheit ist, zielt die Behandlung meist auf die verursachende Grunderkrankung ab. Erste Hinweise, ob eine ernsthafte Erkrankung vorliegt, gibt die folgende Checkliste, die auch Ihr Augenarzt in ähnlicher Form im Patientengespräch mit Ihnen durchgehen wird.

  • Geht das Augenflimmern mit starken Kopf- oder Augenschmerzen einher?
  • Leiden Sie zusätzlich unter Depressionen oder Dissoziationen?
  • Treten infolge des Flimmerns Übelkeit und vielleicht sogar Erbrechen auf?
  • Könnte die Sehstörung ein Symptom von Epilepsie oder Migräne sein?
  • Bestehen bereits bekannte Augenkrankheiten?
  • Hat sich Ihr Sehvermögen insgesamt verschlechtert?
  • Liegt der Verdacht nahe, dass sich die Netzhaut ablösen könnte?
  • Ist bei Ihnen eine Infektion oder Vergiftung zu vermuten?

Leiden Sie unter Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die das Augenflimmern begünstigen können?

Der Umgang mit Augenflimmern im Alltag

Sie sehen, die Ursachen für ein Flimmern vor dem Auge können überaus vielfältig sein. Damit Hausmittel und Naturheilverfahren zum Zuge kommen können, müssen im besten Fall zuerst einmal ernsthafte Ursachen ausgeschlossen werden. Auch wenn gravierende Ursachen bereits medizinisch beseitigt wurden, kann die Naturheilkunde ihre Wirkung entfalten.

Für den häufigen Fall, dass Stress und Überanstrengung das Augenflimmern verursachen, seien Ihnen Techniken zum Stressabbau ans Herz gelegt. Informieren Sie sich einmal über autogenes Training, Hypnotherapie und asiatische Kampfkünste. Bestimmt ist auch für Sie ein interessanter Ansatz dabei.

Arbeiten Sie viel am PC, dann stellt die Einhaltung ausreichender Bildschirmpausen nicht nur ein wirksames Mittel gegen das Augenflimmern, sondern auch einen Beitrag zur allgemeinen Augengesundheit dar. Auch hier gibt es viele Entspannungs- und Trainingsübungen für die Augen. In unserem Artikel zum Thema „Augentraining“ haben wir bereits alle nützlichen Informationen für Sie zusammengetragen. Selbst gegen das Augenflimmern im Zusammenhang mit Migräne können Sie etwas tun. Die Möglichkeiten reichen von Yoga über Akupressur bis zur Transkutanen Elektrischen Nervenstimulation und zur Biofeedback-Therapie.

Für eine optimale Versorgung der Augen sollten Sie zudem auf die ausreichende Zufuhr der Stoffe Zink, Vitamin B und Omega-3-Fettsäuren achten. Hinter dem Augenflimmern kann körperliche und psychische Belastung stecken. Die beste Vorsorge betreiben Sie also, indem Sie Ihr allgemeines Wohlbefinden im Auge behalten. Die wichtigsten Bausteine dafür sind eine ausgewogene Ernährung, viel Bewegung und ausreichender Schlaf.