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Kinderkrankheiten – ein Überblick

Gestern war Anna (4 Jahre) noch topfit. Sie hat bis nachmittags im Kindergarten fröhlich mit ihrer Freundin gespielt. Heute ist sie müde und schlapp, sie hat Fieber und keinen Appetit. An ihrem Gaumen hat sich ein roter Ausschlag gebildet, der ihr beim Schlucken weh tut. Auch außen an ihrem Mund, in den Handinnenflächen und auf den Fußsohlen haben sich kleine Bläschen gebildet. Anna hat die Hand-Mund-Fuß-Krankheit – eine typische Kinderkrankheit. Nur eine von vielen Kinderkrankheiten, die wir hier thematisieren möchten.

Was sind Kinderkrankheiten?

Unter dem Begriff werden Infektionskrankheiten zusammengefasst, die besonders häufig bei Kindern vorkommen. Deren Immunsystem hat sich noch nicht mit den jeweiligen Erregern auseinandergesetzt und konnte deshalb noch keine Antikörper entwickeln. Gegen die meisten Kinderkrankheiten können Eltern ihre Kinder erfolgreich impfen lassen. Übrigens können sich nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene mit Kinderkrankheiten anstecken.

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Wie erkennen Sie Kinderkrankheiten?

In den meisten Fällen bringen Kinderkrankheiten wie Masern und Windpocken einen typischen Ausschlag mit sich. Keuchhusten klingt ganz anders als normaler Husten, er erinnert an einen bellenden Seehund. Die Diagnose müssen Eltern aber ihrem Kinderarzt überlassen, den sie bei Verdacht auf eine Kinderkrankheit immer aufsuchen sollten. Es empfiehlt sich, vor dem Besuch in der Praxis anzurufen, denn viele dieser Krankheiten sind sehr ansteckend. So kann das Praxispersonal Vorkehrungen treffen und vermeiden, dass sich andere Kinder anstecken.

Windpocken: Möglichst wenig kratzen

Windpocken beginnen als rote Flecken auf der Haut, die ähnlich aussehen wie Mückenstiche. Die Windpocken sind nicht die einzige Kinderkrankheit mit Ausschlag, aber bei Ausschlag denken die meisten direkt an diese Kinderkrankheit. Die Flecken breiten sich über den Körper aus und verwandeln sich innerhalb von Stunden zu Bläschen, die nach einigen Tagen platzen. Der Ausschlag juckt sehr stark und wird oft von Fieber begleitet. Gegen Windpocken können Eltern ihr Kind impfen lassen, sobald es elf Monate alt ist. Paracetamol-Zäpfchen senken das Fieber und lindern die Schmerzen. Gegen das Jucken helfen beruhigende Hautlotionen und Gels. Eltern sollten darauf achten, dass sich ihr Kind so wenig wie möglich kratzt – sonst können langfristig Narben zurückbleiben.


 

Scharlach: Sofort zum Kinderarzt

Scharlach ist schwieriger zu erkennen als Windpocken, denn die Krankheit kann sich verschieden äußern. Oft beginnt sie mit Halsschmerzen und Schluckbeschwerden, gefolgt von einem plötzlichen, hohen Fieber. Auch Schüttelfrost und Husten treten oft auf. Meist kommt es innerhalb von ein bis zwei Tagen zu einem juckenden Ausschlag mit stecknadelkopfgroßen roten Flecken. Sie beginnen meist an den Achseln und in der Leiste und breiten sich kreisförmig am Körper aus. Babys und Kleinkinder haben oft zusätzlich Bauchschmerzen und müssen sich erbrechen. Scharlach wird meist durch Tröpfcheninfektion übertragen. Die Erreger gehören zur Gattung der Streptokokken, gegen sie kann man nicht impfen. Die Krankheit führt selten zu Komplikationen und kann mit Antibiotika vom Kinderarzt gut behandelt werden.

Masern: Nur die Symptome können behandelt werden

Masern gehören zu den häufigsten Kinderkrankheiten weltweit und entwickeln sich in zwei Schritten. Sie beginnen oft wie eine Grippe: mit Husten, Schnupfen, Hals- und Kopfschmerzen sowie Fieber. In der Regel steigt das Fieber am vierten Tag. Gleichzeitig wird der Ausschlag sichtbar, der meist hinter dem Ohr des Kindes beginnt und sich über den ganzen Körper ausbreitet. Ein typisches Zeichen sind weiße Flecken im Mund, die wie Kalkspritzer aussehen. In seltenen Fällen kommt es zu Komplikationen wie Lungenentzündung, Mittelohrentzündung oder einer schwerwiegenden Hirnentzündung. Die Impfung ist zugelassen für Kinder ab neun Monaten und sollte unbedingt durchgeführt werden. Denn je jünger das Kind ist, wenn es erkrankt, desto wahrscheinlicher sind Komplikationen. Die Viren sind hochgradig ansteckend. Wer sich erstmalig damit infiziert, wird krank. Bei Verdacht auf Masern sollte auf jeden Fall der Kinderarzt aufgesucht werden. Wenn sich das Kind infiziert hat, muss es leider die Erkrankung durchstehen. Behandelt werden können nur die Symptome. Der Arzt kann dem Kind Fieberzäpfchen und ein Mittel gegen Husten verschreiben. Bettruhe ist wichtig.

Mumps: Meist sind die Wangen geschwollen

Mumps wirkt anfangs oft wie eine normale Erkältung. Der deutlichste Hinweis ist eine Schwellung der Wangen. Diese entsteht durch eine Entzündung der Ohrspeicheldrüse, was das Kauen und Schlucken sehr schmerzhaft macht. Bei geschwollenen Wangen ist die Diagnose für den Kinderarzt einfach zu stellen. Ansonsten ist eine Blutuntersuchung notwendig. In den meisten Fällen verläuft Mumps ohne Komplikationen. Die Impfung gegen die Krankheit startet für Kinder ab elf Monaten. Behandelt werden können auch hier nur die Symptome. Eine Therapie mit Antibiotika ist nicht möglich. Der Arzt kann dem Kind aber schmerzhemmende und fiebersenkende Mittel verschreiben.

Keuchhusten: Wenn das Kind um Atem ringt

Auch Keuchhusten beginnt wie eine Erkältung, aber im Laufe von etwa einer Woche werden die Hustenanfälle immer schlimmer. Das Keuchen entsteht, wenn das Kind zwischen den Hustenanfällen um Atem ringt und Luft zieht. Der bellende Husten kann sehr schmerzhaft sein und über Wochen anhalten. Die Krankheit kann auch zu einer Lungenentzündung führen. Babys sind am meisten gefährdet. In Deutschland haben oft größere Schulkinder und Erwachsene keinen Impfschutz, weil die Auffrischungen vergessen wurden. Eltern sollten ihr Kind regelmäßig gegen Keuchhusten impfen lassen, am besten in der Kombination mit Tetanus, Diphtherie, Polio, Hämophilus influenza und Hepatitis B.


 

Hand-Mund-Fuß-Krankheit: Ein Mundgel kann Schmerzen lindern

Diese Krankheit gehört zu den Kinderkrankheiten mit Fieber und ist relativ harmlos, aber hochansteckend. Typische Symptome sind Fieber, Halsschmerzen, Gliederschmerzen und kleine Bläschen am Mund, an den Händen und den Füßen. Die Krankheit kann bis zu zwei Wochen dauern. Wenn die Schmerzen sehr stark sind, können Eltern zu Schmerzmitteln greifen und ihrem Kind ein betäubendes Mundgel verabreichen. Ausreichend Flüssigkeit ist ebenfalls wichtig. In der Regel überstehen Kinder diese Krankheit aber problemlos

Mittelohrentzündung: Bitte Schmerzmittel geben

Fast jedes Kind macht diese Erkrankung früher oder später durch. Das Mittelohr ist über die „Eustachische Röhre“ mit dem Rachenraum verbunden. Über diese Röhre gelangen Keime aus dem Rachen ins Mittelohr. So kommt es zu einer Entzündung der Innenohrschleimhaut. Da Ohrenschmerzen für Kinder sehr unangenehm sind, sollten Eltern in diesem Fall nicht mit der Gabe von Schmerzmitteln zögern. Ibuprofen oder Paracetamol sind hier die Mittel der Wahl. Zwiebelsäckchen können zusätzlich helfen. Wenn das Kind auch Schnupfen hat, sollten Nasenspray oder Nasentropfen verabreicht werden. Stammt die Infektion nicht von Viren, sondern von Bakterien, ist eine Behandlung mit einem Antibiotikum nötig. Das ist in der Regel der Fall, wenn der Druck im Ohr so groß wird, dass das Trommelfell platzt und ein eitriger Erguss aus dem Ohr läuft. Spätestens dann bitte sofort zum Kinderarzt.

Magen-Darm-Erkrankungen: Viel Flüssigkeit ist wichtig

Der Auslöser dieser häufigen Krankheit bei Kindern ist eine Entzündung der Magen- und Darmschleimhaut durch Viren oder Bakterien. Durch den Mund gelangen die Keime in den Darm. Da die Darmschleimhaut weder Nahrung noch Flüssigkeit verarbeiten kann, wird beides unverdaut durch Erbrechen oder Durchfall wieder ausgeschieden. Kleine Kinder und Säuglinge bekommen zusätzlich oft einen wunden Po. Eine akute, normal verlaufende Gastroenteritis ist nicht behandlungsbedürftig. Behandelt werden muss aber der Flüssigkeits- und Elektrolytverlust. Dafür gibt es gute Mittel aus der Apotheke. Sollte das Kind einen schwerwiegenden Flüssigkeitsverlust erlitten haben, sind Infusionen im Krankenhaus nötig. Wenn die Erkrankung normal verläuft, kann das Kind essen und trinken, worauf es Lust hat. Denn der Darm erholt sich schneller, wenn er arbeiten kann. Tee, geriebene Äpfel, viel Schlaf und Ruhe sind empfehlenswert.

Kinderkrankheiten gehören zur Kindheit dazu

Die Fakten zu den Kinderkrankheiten sind das eine, die Einschätzung einer erfahrenen Kinderärztin ist das andere. Wir haben Frau Dr. Karella Easwaran, Kinderärztin mit eigener Praxis in Köln-Sülz, einige Fragen gestellt.

Interview zum Thema „Kinderkrankheiten“ mit Frau Dr. Karella Easwaran, Kinderärztin mit eigener Praxis in Köln-Sülz

Frau Dr. Easwaran, was sind die häufigsten Krankheiten im Kindesalter?

Das sind Infektionen der oberen Luftwege wie Husten, Schnupfen und Heiserkeit. Dazu kommen Entzündungen wie Ohrenentzündungen oder Halsentzündungen sowie Infektionen des Magen-Darm-Traktes. Die häufigste Ursache dafür sind Viren.

Was können Eltern gegen diese Krankheiten tun?

Kinder bekommen die Infektionskrankheiten meistens im Kindergarten, wo die Kinder sich gegenseitig anstecken. Eine Kindheit ohne Krankheiten gibt es nicht. Die meisten Infektionskrankheiten sind allerdings harmlos und verschwinden schnell wieder, spielen aber eine wichtige Rolle beim Aufbau des Immunsystems. Eltern sind hier oft machtlos, denn es ist unmöglich, Kinder isoliert zu halten. Impfungen sind eine der wichtigsten Präventionsmaßnahmen gegen gefährliche Infektionskrankheiten.

Sie erklären Eltern, dass jeder Infekt das Immunsystem stärkt. Warum ist das so?

Die häufigsten, banalen Infektionen in der frühen Kindheit dienen dazu, dass das Immunsystem eine Chance bekommt, gegen viele Krankheiten Abwehrstoffe zu bilden, die dem Kind später im Leben zugutekommen. Deshalb sollten die positiven Aspekte eines Infekts auch in Betracht gezogen werden, da sie zu jeder Kindheit dazugehören.

Machen sich Eltern heute oft zu viele unnötige Sorgen um die Gesundheit ihrer Kinder?

Eltern sind heute im Vergleich zu früher unsicherer und machen sich deshalb viel mehr Sorgen um ihre Kinder. Das kommt dadurch, dass häufig keine beratenden Familienmitglieder wie die eigene Mutter in der näheren Umgebung sind und die Eltern oft alleine mit ihren Kindern sind. Dazu kommen die Unmengen an verschiedenen Informationen, die Eltern regelmäßig verunsichern.

Wie können Eltern Kinderkrankheiten denn selbst am besten einschätzen?

Junge Eltern wissen oft nicht, wie sie Krankheiten bei ihren Kindern einordnen sollen. Das lernen sie aber mit der Zeit und werden darin immer sicherer. Oft helfen Familie und Freunde, natürlich finden Eltern heute auch viele Informationen im Netz. Ich empfehle aber immer, im Zweifel den Kinderarzt oder die Kinderärztin aufzusuchen.

Buchtipp: „Das Geheimnis gesunder Kinder“ von Dr. Karella Easwaran. Kiwi-Verlag 2018.

Übrigens: Haben Sie sich schon einmal Gedanken darüber gemacht, ob Sie Ihr Kind für den Fall der Fälle optimal abgesichert haben? Niemand wünscht sich, dass es zu schweren Erkrankungen kommt, und viele Kinderkrankheiten verlaufen auch harmlos. Aber wenn doch ein Krankenhausaufenthalt notwendig wird, ist es gut zu wissen, dass Ihr Kind die beste medizinische Behandlung erhält. Die Envivas bietet mit dem Tarif StarterPlus eine umfassende Absicherung für Ihr Kind an – im Krankenhaus, aber auch beim Heilpraktiker und beim Zahnarzt. Und zwar vom ersten Tag an.
 

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Quellen

  • Interview mit Frau Dr. Karella Easwaran, Kinderärztin mit eigener Praxis in Köln-Sülz

Christina Rinkl

Autorin

Christina Rinkl ist Autorin für Familienthemen und Coach für Eltern nach der Trennung. Sie hat Literatur, Kultur und Medienwissenschaften in Siegen studiert, hat zwei Söhne und lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Köln.