Krankenhauskeime: „Waschen Sie Ihre Hände!“

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Es geht in dem folgenden Interview um Krankenhauskeime. Das sind gefährliche Bakterien, und es gilt dasselbe wie bei Viren: Hygiene, Hygiene, Hygiene. Unsere Autorin und Hausärztin Dr. med. Andrea Wülker hat dem im Interview nur eines hinzuzufügen: Hören Sie nie wieder auf, sich gründlich die Hände zu waschen.

Envivas.Puls: Unser Thema heute sind Bakterien, nicht die Viren. Die Hygienemaßnahmen sind aber identisch. Was sollten wir außer Händewaschen und desinfizieren noch tun? 

Händewaschen ist das Wichtigste! Außerdem sollte jede Person im Haushalt eigene Handtücher, Waschlappen und Hygieneartikel wie Zahnbürsten verwenden. Die meisten Erreger überleben zudem Temperaturen ab 60 °C nicht. Waschen Sie Ihre Wäsche und Ihr Geschirr regelmäßig bei höheren Temperaturen.

Envivas.Puls: Aber unser Thema heute sind Krankenhauskeime, Bakterien. Zum Glück gibt es dagegen Antibiotika.

Die meisten der bakteriellen Infektionen lassen sich mit Antibiotika gut behandeln. Wenn Antibiotika aber zu oft, zu lang oder unsachgemäß eingesetzt werden, fördert das die Entstehung von Antibiotikaresistenzen und von multiresistenten Erregern. Diese Bakterien sind gegenüber vielen Antibiotika unempfindlich. Daher sollten Antibiotika nur gezielt verabreicht werden.

Envivas.Puls: Zu den multiresistenten Erregern (MRE) haben Sie für Envivas.Puls wissenschaftliche Quellen ausgewertet. Sind von MRE viele Patienten im Krankenhaus betroffen?  

Jedes Jahr erkranken in Deutschland etwa 3 bis 5 Prozent der Patienten während ihrer Klinikbehandlung an einer Infektion durch Krankenhauskeime – oder im medizinischen Jargon Krankenhausinfektionen. Experten schätzen, dass in Deutschland jährlich zwischen 10.000 und 15.000 Menschen an einer Infektion durch Krankenhauskeime versterben. Wichtig zu wissen ist, dass nur ein relativ kleiner Teil der Krankenhausinfektionen durch multiresistente Erreger bedingt ist.

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Envivas.Puls: Wer ist für multiresistente Erreger besonders anfällig?

Einige Faktoren erhöhen das Risiko, MRE zu bekommen, beispielsweise ein Krankenhausaufenthalt oder eine Antibiotika-Therapie in den letzten 6 Monaten, anhaltende Pflegebedürftigkeit, schlecht heilende Hautwunden und chronische Erkrankungen wie Diabetes, Hepatitis oder HIV-Infektion.

Envivas.Puls: Führt jede Infektion zur Erkrankung?

Es ist durchaus möglich, dass Gesunde multiresistente Erreger in sich tragen, ohne selbst zu erkranken. Sie wissen meist auch gar nicht, dass sie MRE-Träger sind. Probleme kann es geben, wenn MRE-Träger die Keime auf Menschen mit einer Abwehrschwäche übertragen, denn dann können sich schwer therapierbare Infektionen entwickeln.

Envivas.Puls: Frau. Dr. Wülker, vielen Dank für das Gespräch.

Wenn Sie mehr zum Thema „Krankenhauskeime“ wissen möchten, dann lesen den Artikel von Dr. med. Andrea Wülker „Krankenhauskeime: Vorbeugen durch gute Händehygiene“.