Zur Geburt anmelden im Krankenhaus: Tipps und Wissenswertes

Schwangere Frau und Partner sprechen mit Ärztin.

Von Jasmin Krsteski

Es ist da! Kommt ein Kind zur Welt, ist das wie ein Wunder – und zweifellos eines der wichtigsten Ereignisse im Leben der Eltern. In den Monaten vor der Geburt gibt es für Schwangere und ihre Partner jedoch noch einiges zu organisieren. Wann im Krankenhaus zur Geburt anmelden und welche Unterlagen werden dafür benötigt? Wir haben alle wichtigen Infos und Tipps für Sie zusammengetragen, damit Sie dem Geburtstermin so entspannt wie möglich entgegensehen können.

Geburt: Klinik, Geburtshaus oder zu Hause?

Nur rund 1,9 Prozent aller 2017 in Deutschland geborenen Kinder kamen außerhalb einer Klinik zur Welt. Wer den Wunsch hat, sein Kind daheim oder im Geburtshaus zu bekommen, sollte das am besten mit Arzt und Hebamme besprechen, sagt Rike Herkel, beratende Hebamme beim Deutschen Hebammenverband. Gründe, die von vorneherein gegen eine Hausgeburt sprechen, sind etwa eine schwerwiegende Vorerkrankung der Mutter, ein im Voraus bekannter Herzschaden des Babys oder eine Querlage. Sollte im Lauf der Geburt zum Beispiel doch ein Kaiserschnitt nötig werden, muss die Schwangere ins Krankenhaus verlegt werden.

Wie finde ich das richtige Krankenhaus?

Werdende Eltern sollten sich überlegen, was ihnen wichtig ist: Soll die Klinik vor allem schnell von zu Hause erreichbar sein? Wollen sie ein Krankenhaus, in dem sie mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Familienzimmer für die erste Zeit zu dritt bekommen? Oder soll es eine Klinik mit angeschlossener Kinderintensivstation sein? Geburtskliniken bieten regelmäßig Infoabende an, die bei der Entscheidung helfen können. Zunächst ist wichtig, dass die Schwangere sich in der Klinik wohlfühlt. Auch die Ausstattung der Geburtszimmer spielt eine Rolle. Etwa, ob die Möglichkeit besteht, in einer Wanne zu gebären. „Man sollte aber nicht nur auf die Farbe der Wände achten“, rät Rike Herkel vom Hebammenverband. Sondern sich auch Statistiken ansehen: Wie hoch ist die Kaiserschnittrate in der Klinik? Wie viele Kinder wurden dort bereits geboren? Solche Infos finden sich in der Regel auf der Website des Krankenhauses unter dem Stichwort „Qualitätsbericht“.

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Mit oder ohne angeschlossener Kinderklinik?

Geburtskliniken werden in verschiedene Levels von eins bis vier eingeteilt. Level eins und zwei sind Perinatalzentren, die darauf spezialisiert sind, Schwangere und Neugeborene medizinisch zu versorgen. Ein Level-1-Zentrum verfügt über eine Neugeborenen-Intensivstation mit mindestens sechs Bettchen, ein Level-2-Zentrum mit mindestens vier. Eine Klinik mit perinatalem Schwerpunkt ist Level drei, eine normale Geburtsklinik Level vier. „Viele Eltern möchten ein Krankenhaus mit angeschlossener Kinderklinik, weil ihnen das ein Gefühl der Sicherheit gibt“, berichtet Hebamme Rike Herkel. Wirklich nötig ist das aber sehr selten. Nur wenn eine Risikogeburt absehbar ist, muss ein Perinatalzentrum Level eins oder zwei ausgewählt werden. Alle Perinatalzentren lassen sich hier über eine PLZ- oder Umkreissuche finden: www.perinatalzentren.org. Jede Geburtsklinik verfügt über die nötigen Mittel, um im Notfall zu helfen.

Wann zur Geburt anmelden?

Sind sind schwanger und fragen sich, wann Sie sich idealerweise im Krankenhaus anmelden zur Geburt. „Nicht zu früh“, rät Rike Herkel. Denn erst im Laufe der Schwangerschaft stellt sich heraus, ob bestimmte Risiken vorliegen oder ein Kaiserschnitt nötig sein wird. Womöglich muss die werdende Mutter zur Geburt in eine bestimmte Klinik. „Es macht daher keinen Sinn, sich bereits in der zwölften Woche in der Klinik anzumelden“, sagt Herkel. Etwa um die 30. Schwangerschaftswoche herum sollte die Entscheidung jedoch gefallen sein. Ab welcher Schwangerschaftswoche eine Anmeldung möglich ist, ist von Klinik zu Klinik unterschiedlich. Zwingend notwendig ist die Anmeldung zwar nicht. „Wenn man mit Wehen vor der Tür steht, muss jedes Krankenhaus die Frau aufnehmen“, weiß die Hebamme. Stressfreier sei es allerdings, wenn dem Krankenhaus bereits vor der Geburt alle nötigen Unterlagen vorliegen. Wenn Sie sich im Krankenhaus für die Geburt anmelden möchten, rufen Sie am besten in der Geburtsstation an und machen einen Termin aus. Am Telefon kann auch erfragt werden, welche Unterlagen mitgebracht werden sollen. Für die Vorstellung im Krankenhaus benötigt die Frau eine Überweisung des Frauenarztes.

Wie läuft die Anmeldung im Krankenhaus ab?

Bei dem Anmeldetermin werden nicht nur die Formalitäten erledigt. Die werdende Mutter hat auch die Gelegenheit, Fragen zu stellen und Wünsche für die Geburt oder die Zeit danach zu äußern. Zum Termin gehören in der Regel ein Gespräch mit einer Hebamme und gegebenenfalls mit einem Arzt, der die Schwangere bei der Gelegenheit noch einmal untersucht.

Quellen:

https://www.eltern.de/schwangerschaft/so-kommst-du-schnell-durch-den-buerokratie-dschungel#section_3850

www.destatis.de

http://quag.de/quag/geburtenzahlen.htm