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Momente 2023 – Hoffentlich stößt ihnen nichts zu

Alexander Palm, 46, Stellvertretender Gruppenleiter Envivas Krankenversicherung:

Einer unserer Kunden, ein Rentner, war mit seiner Frau auf Verwandtschaftsbesuch in der Ukraine. Unsere Auslandsreiseversicherung deckt alle Aufenthalte im nichteuropäischen Ausland bis zu 60 Tage ab. Nun saß unser Kunde nach Kriegsbeginn aber länger in der Ukraine fest. Es gab Bombenalarm, sie mussten Schutz suchen im Keller. In der Umgebung wurde viel zerstört, was auch die Kommunikationsmöglichkeiten stark einschränkte.

„Jedenfalls waren die 60 Tage schon verstrichen, als sich der Kunde voller Sorge bei mir meldete. Seine Frau müsse dringend zum Arzt.”

Jedenfalls waren die 60 Tage schon verstrichen, als sich der Kunde voller Sorge bei mir meldete. Seine Frau müsse dringend zum Arzt, die mentale Belastung durch die kriegerischen Auseinandersetzungen sei zu groß geworden. Man würde auch gerne sofort nach Hause zurückkehren, es gingen aber kaum Flüge, Züge seien ausgefallen. Ich habe natürlich sofort versucht, das zu regeln und den Versicherungsschutz zu verlängern.

Zurückrufen konnte ich unseren Kunden nicht, er sagte: „Das müssen Sie gar nicht erst versuchen, ich muss hier ein Telefon finden und werde Sie in drei Tagen zurückrufen.“ Das hat dann glücklicherweise auch geklappt. Und mit der Versicherung konnten wir natürlich auch so kulant sein, dass die beiden Zeit genug hatten, wieder nach Deutschland zurückzukehren.

„Emotional hat mich das schon beschäftigt. Da schaltet man den Computer abends zwar aus, aber die Sorge endet damit ja nicht.”

Emotional hat mich das schon beschäftigt. Da schaltet man den Computer abends zwar aus, aber die Sorge endet damit ja nicht. Ich fragte mich: Was machen die beiden Senioren da jetzt? Hoffentlich stößt ihnen nichts zu! Es war klar, dass wir in einer solchen Notsituation helfen. In der Corona-Pandemie gab es auch Kunden, die wegen der Pandemie irgendwo festsaßen. Damals haben wir den Versicherungsschutz für solche Kunden auch kostenlos und unkompliziert verlängert.

Wir dürfen nicht auf Betrüger reinfallen, die die Versichertengemeinschaft schädigen. Aber wenn Menschen unverschuldet in Not sind, müssen wir natürlich helfen. Seit dem 7. Oktober haben wir auch viel mit Israelreisenden zu tun, die nicht so einfach nach Hause reisen konnten wie geplant. Mir zeigen solche Momente immer, dass Sicherheit im Leben eine wichtige Ressource ist. Für mich persönlich bietet diese Sicherheit meine Familie, als mein Rückzugsort.

Ronald Voigt

Autor

Ronald Voigt arbeitete als Redakteur für verschiedene ARD-Nachrichtensendungen, bevor er als Manager bei privaten Krankenversicherungen sowie in der Pharmabranche tätig war. Als freier Redakteur schreibt er seit vielen Jahren über gesundheitliche Themen, Gesundheitspolitik und über Trends im Gesundheitsbereich.