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Krankenrücktransport: Weltweit und sicher zurück nach Hause

Können Sie im Reiseland nicht angemessen behandelt werden, ist ein Rücktransport erforderlich und medizinisch notwendig. Ein Krankenrücktransport ist in der Regel eine sehr komplexe organisatorische Leistung und meistens sehr teuer. Damit ein Krankenrücktransport durchgeführt wird, müssen unterschiedliche Bedingungen gegeben sein.

Hier erfahren Sie, wann er nötig ist, was der Transport kostet und wer die Kosten dafür übernimmt.

Was ist ein Krankenrücktransport?

Als Krankenrücktransport wird der medizinisch sinnvolle und vertretbare oder medizinisch notwendige und angeordnete Transport eines verletzten oder erkrankten Patienten aus dem Ausland in ihr Heimatland bezeichnet. Ein solcher Transport kann je nach Indikation im Krankenwagen oder auch im Rettungshubschrauber erfolgen. Aber Achtung: Damit ein Krankenrücktransport durchgeführt wird, müssen unterschiedliche Bedingungen gegeben sein.

Welche Situationen erfordern einen Krankenrücktransport?

Grundsätzlich wird zwischen zwei Arten des Krankenrücktransports unterschieden:

  1. Medizinisch notwendiger und angeordneter Krankenrücktransport:

    Können Sie im Reiseland nicht angemessen behandelt werden, ist ein Rücktransport erforderlich und medizinisch notwendig. Diese Situation tritt zum Beispiel dann ein, wenn im Ausland eine dringend benötigte Operation nicht durchgeführt werden kann, weil die nötige Ausstattung im Krankenhaus dafür fehlt. In diesem Fall entscheiden die behandelnden Ärzte vor Ort, ob Sie transportiert werden müssen und ob Sie transportfähig sind oder nicht.

     

  2. Medizinisch sinnvoller und vertretbarer Krankenrücktransport:

    Besteht zwar keine Notwendigkeit, aber die Aussicht auf einen besseren Handlungsverlauf in Ihrem Heimatland, wird der Rücktransport als sinnvoll erachtet. Ein solcher Fall liegt zum Beispiel vor, wenn Sie im Reiseland erkranken, für die Behandlung jedoch nicht zwingend nach Hause transportiert werden müssen, sondern vor Ort behandelt werden können. In der Regel entscheiden hier die Notrufärzte der Versicherungsunternehmen in Absprache mit den behandelnden Ärzten vor Ort, ob ein Rücktransport medizinisch sinnvoll und vor allem vertretbar ist. Auch Ihr Wunsch kann ausschlaggebend sein.
    Aber Achtung: Nicht alle Reisekrankenversicherungen übernehmen diese Art des Krankenrücktransports, weil eine medizinisch angemessene Behandlung auch in einem Krankenhaus vor Ort möglich wäre.

Zu den häufigsten medizinischen Gründen für einen Krankenrücktransport zählen Herzinfarkte, Schlaganfälle und schwere Unfallverletzungen.

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Wie funktioniert ein Krankenrücktransport?

Ein Krankenrücktransport ist in der Regel eine sehr komplexe organisatorische Leistung. Je nachdem, aus welchem Land Sie zurückgeholt werden müssen, können ganz unterschiedliche Transportmittel zum Einsatz kommen. Diese Transportmöglichkeiten werden bei Rücktransporten genutzt:

Spezielle Krankenflugzeuge

Diese Flugzeuge sind meist für drei bis vier Patienten ausgelegt und nur für medizinische Transporte eingerichtet. Während des Flugs werden Sie von medizinischem Fachpersonal sowie Pflegepersonal betreut.

Rettungshubschrauber

In einem Hubschrauber ist in der Regel nur Platz für einen Patienten. Der Transport erfolgt häufig bei künstlicher Beatmung, um den Stress für Sie als Patienten zu minimieren. Es fliegen dann mindestens ein Arzt sowie ein Sanitäter mit. 

Passagiermaschine mit Stretcher

Sie können auch in einem herkömmlichen Charter- oder Linienflugzeug zurücktransportiert werden. Dabei kommt dann ein sogenannter „Stretcher“ zum Einsatz. Das ist eine Liege, die über mehrere Sitze gelegt wird und auf der Sie sicher transportiert werden können. Von den anderen Fluggästen werden Sie in der Regel durch einen Sichtschutz getrennt. Begleitet werden Sie auf dem Flug von Ärzten und/oder Pflegepersonal. 

Krankenwagen

Bei kürzeren Distanzen kann ein herkömmlicher Krankenwagen für den Transport genutzt werden. Je nach Schwere der Erkrankung fahren Sie mit einer Pflegekraft oder ärztlichem Personal.

Alternativ können auch Taxis oder Züge genutzt werden. Welches Transportmittel gewählt wird, hängt immer von der Schwere Ihrer Erkrankung oder Verletzung und dem damit verbundenen Grad der Transportfähigkeit ab. Auch die Entfernung zwischen Reise- und Heimatland spielt eine Rolle.

Gut zu wissen

In einigen Reisekrankenversicherungen, wie dem Envivas Tarif für Einzelpersonen TravelXN, ist auch die Betreuung Ihrer Kinder garantiert, wenn Sie selbst medizinisch versorgt werden müssen. So haben Sie eine Sorge weniger. Und der Envivas Familientarif TravelXF sorgt sogar für den Rücktransport und die Begleitung Ihrer minderjährigen Kinder. Auch Ihr/e Partner/in ist hier mitversichert.

Ablauf

Je nach vereinbartem Tarif wird vor einem Krankenrücktransport zunächst geklärt, ob es sich um einen medizinisch sinnvollen bzw. um einen medizinisch notwendigen Transport handelt. Diese Frage ist vor allem für eine mögliche Kostenübernahme der Auslandskrankenversicherung relevant. Ist der Rücktransport medizinisch notwendig, müssen die Ärzte diesen vor Ort anordnen. Bei einem medizinisch sinnvollen und vertretbaren Rücktransport wird gemeinsam mit den Notrufärzten der Versicherungsunternehmen beratschlagt. Anschließend muss das Krankenhaus einen entsprechenden Dienstleister (z.B. das Rote Kreuz) mit dem Transport beauftragen. Dieser erledigt neben dem Transportmittel selbst auch die nötigen Formalitäten für den Transport. Zugleich wird überlegt, wer Sie auf dem Rücktransport begleitet.

Üblicherweise werden alle mit dem Transport zusammenhängenden Leistungen von einem Serviceanbieter übernommen, der mit Ihrer Versicherung zusammenarbeitet und Sie sicher nach Deutschland zurückbringt, damit Sie die Behandlung hier fortsetzen können. Doch diese Leistungen sind fast immer mit hohen Kosten verbunden.

Was kostet ein Krankenrücktransport?

Wenn Sie aus dem Reiseland zurück nach Deutschland gebracht werden, entstehen dabei verschiedene Kosten. Diese teilen sich auf folgende Positionen auf:

  • Kosten für Transportmittel, z. B. Krankenflugzeug, Helikopter
  • Personalkosten für medizinische Betreuung während des Transports
  • Kosten für Rücktransport der medizinischen Betreuung
  • Kosten für mögliches Pflegepersonal
  • Kosten für Heil- und Pflegemittel während des Transports, z.B. Beatmung
  • Kosten für Administration

Die Höhe der Aufwendungen hängt zum einen vom Umfang Ihrer Erkrankung oder Ihrer Verletzung und der dadurch erforderlichen Betreuung ab. Und zum anderen spielt auch das Land, aus dem Sie zurückgeholt werden, eine Rolle.

Ein Rücktransport mit einem Flugzeug von Rio de Janeiro nach Deutschland kann sich zum Beispiel auf ca. 72.500 Euro belaufen. Werden Sie von Mallorca nach Deutschland zurückgeflogen, können um die 12.500 Euro zusammenkommen.
Grundsätzlich können Sie mit Summen zwischen 10.000 und 80.000 Euro rechnen – unter Umständen sogar mit mehr. Schon allein aus diesem Grund ist es wichtig, über den vorhandenen Versicherungsschutz nachzudenken. Sonst kommt zum medizinischen Notfall noch eine finanzielle Notlage hinzu.

Übernimmt die Krankenversicherung die Kosten?

Wenn Sie gesetzlich krankenversichert sind, ist die Krankenkasse nicht zu einer Übernahme der Zahlung für einen Krankenrücktransport verpflichtet. Sie übernimmt bei Auslandsreisen grundsätzlich nur die Behandlungen, die dort notwendig sind und unverzüglich durchgeführt werden müssen.

Versicherungsschutz innerhalb der EU und Ländern mit EHIC (als H3 zu formatieren - geht grad nicht)
Insbesondere gilt der gesetzliche Versicherungsschutz nur innerhalb der EU sowie in Ländern, in welchen die European Health Insurance Card (EHIC) gilt. Hierzu zählen neben den EU-Staaten auch Island, Liechtenstein, Norwegen, die Schweiz, Mazedonien und Serbien.
Ähnliche Bedingungen gelten für privat Krankenversicherte. Je nach Tarif kann der Versicherungsschutz auch auf Nicht-EU-Staaten ausgeweitet sein. Abhängig von der Police kann auch ein Krankenrücktransport eingeschlossen sein.

Lohnt sich eine private Zusatzversicherung?

Für Sie als gesetzlich Versicherter ist eine private Krankenzusatzversicherung für Reisen (Reisekrankenversicherung) grundsätzlich immer empfehlenswert, da ein Krankenrücktransport in der Regel nicht von Ihrer Versicherung übernommen wird, egal ob der Transport medizinisch notwendig ist oder nicht.

Ihr Vorteil: Neben den Aufwendungen für einen Krankenrücktransport werden Ihnen im Rahmen Ihrer Reisekrankenversicherung auch die Kosten für ambulante und stationäre Behandlungen im Reiseland erstattet. Dazu zählen bei den Tarifen der Envivas zum Beispiel zahnärztliche Leistungen und einige Leistungen bei einer Schwangerschaft. Maßnahmen für die Suche, Rettung und Bergung von Personen sowie Bestattungen und Überführungen sind ebenfalls in Ihrer privaten Zusatzversicherung für Reisen inbegriffen. Damit sind Sie als Patient bei Krankheitsfällen im Ausland rundum vor einer finanziellen Mehrbelastung geschützt.

Auch privat Versicherte sollten ihren Versicherungsschutz unbedingt überprüfen. Sollten Sie regelmäßig verreisen und dabei auch Ziele in Übersee ansteuern, ist es wichtig, dass Sie auch dort bei Krankheit und Unfall ausreichend abgesichert sind.

Die Leistungen der privaten Reise-Krankenversicherung

Einige Reisekrankenversicherungen übernehmen den Krankenrücktransport nicht nur, wenn er medizinisch notwendig und angeordnet ist, sondern auch schon dann, wenn er medizinisch sinnvoll und vertretbar ist.

Die Wahl Ihres Tarifs sollten Sie davon abhängig machen, ob Sie alleine, als Paar oder mit Ihrer Familie verreisen und davon, wie lange Sie im Ausland bleiben werden. Der Tarif TravelXN garantiert Ihnen bei der Envivas beispielsweise einen Schutz für Reisen mit einer Dauer von bis zu 60 Tagen. Im Notfall profitieren Sie damit nicht nur von der Übernahme der hohen Rückholkosten, sondern auch von Zusatzleistungen wie der Betreuung minderjähriger Kinder oder weiteren Assistanceleistungen.

Ronald Voigt

Autor

Ronald Voigt arbeitete als Redakteur für verschiedene ARD-Nachrichtensendungen, bevor er als Manager bei privaten Krankenversicherungen sowie in der Pharmabranche tätig war. Als freier Redakteur schreibt er seit vielen Jahren über gesundheitliche Themen, Gesundheitspolitik und über Trends im Gesundheitsbereich.