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Zähneputzen bei Kindern – warum Milchzähne gut gepflegt werden müssen

„Die ersten Zähne beim Kind fallen doch eh bald aus“, denken sich auch heute noch manche Eltern. Doch diese Einstellung ist fatal, denn um die Zahngesundheit zu erhalten, müssen schon die Milchzähne gut und regelmäßig gepflegt werden.

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Zwischen dem 5. Und 7. Monat kommen bei Babys die ersten Zähne

Milchzähne – der Name kommt einerseits von der weiß-bläulichen Farbe der ersten Zähne. Die darauffolgenden bleibenden Zähne weisen eher eine gelblich-weiße Färbung auf. Andererseits geht der Begriff zurück auf die typische Milch-Ernährung von Babys und Kleinkindern.

Zwischen dem fünften und siebten Lebensmonat kommen in der Regel beim Baby die ersten Zähne. Meist brechen sie zunächst im Unterkiefer durch, danach im Oberkiefer und an den Seiten. Ist der erste Zahn da, heißt es: Ab zum Zahnarzt oder zur Zahnärztin. Der Profi erklärt die richtige Putztechnik und sorgt im besten Fall dafür, dass das Kind von Anfang an ohne Scheu zum Zahnarzt geht.

„Nicht nur, aber vor allem bei den ersten Besuchen achte ich darauf, dass für das Kind alles in entspannter Atmosphäre abläuft und dass es ein positives Erlebnis mit dem Praxis-Besuch verbindet“, erklärt Zahnarzt Dr. Stefan Otto Lipphaus, der sich in seiner Praxis in Frechen auf Kinder und Familien spezialisiert hat.

So viele Zähne hat ein Kind: Zehn im Unter- und zehn im Oberkiefer – wenn 20 Zähne da sind, ist das Milchgebiss komplett. Um Essensreste und Zahnbelag zu entfernen, sollte mindestens zweimal täglich geputzt werden.

INFO

Immer wieder kursiert das Gerücht, dass Milchzähne keine Wurzeln hätten oder gar kein Karies bekommen könnten. Beides ist falsch. „Ein Milchzahn ist aufgebaut wie ein bleibender Zahn!“ Otto Lipphaus. Zahnarzt

Wie und wie oft sollten die ersten Zähne gereinigt werden?

Schon die ersten Mini-Zähne sollten täglich gründlich gesäubert werden. Zum Beispiel mit einem speziellen Zahn-Fingerling zum Überziehen aus der Drogerie oder mit einem sauberen Mikrofaser- Tuch, das die Eltern sich zum Putzen um den Finger wickeln.

Vor allem abends ist gründliches Putzen Pflicht. „Entweder sorgfältig mit der Handzahnbürste oder mit einer elektrischen Kinderzahnbürste. Die hat einen kleineren Kopf und erleichtert vielen Familien das Putzen, weil sie die korrekten Bewegungen von selbst ausführt“, erklärt Zahnarzt Dr. Stefan Lipphaus.

Eine gute Idee ist es, immer mal wieder im Wechsel zu putzen: morgens mit der Hand, abends elektrisch. Bis das Kind etwa 10 Jahre alt ist, sollten Eltern kontinuierlich nachputzen, damit die Zähne auch wirklich sauber sind.

„Nach jedem Essen zu putzen ist eine gute Sache. Im Idealfall aber erst 30 Minuten nach der Mahlzeit, wenn sich der Ph-Wert im Mund wieder stabilisiert hat. Sonst kann es im schlimmsten Fall zu Putzschäden kommen“, rät Zahn-Profi Dr. Stefan Lipphaus.

Mit der KAI-Regel putzen Kinder richtig

Besonders wichtig ist, dass Kinder lernen, bei jedem Putzen die Außen- und Innenseiten sowie die Kauflächen der Zähne zu reinigen. Hierfür empfehlen Zahnärzte die KAI-Regel:

K bedeutet: Zuerst werden alle Kauflächen mit Hin- und Her-Bewegungen geputzt.

A bedeutet: Danach werden die Außenseiten bei zusammengebissenen Zähnen mit kreisenden Bewegungen gereinigt.

I bedeutet: Zum Schluss werden alle Innenseiten mit einer leichten Drehung von „rot nach weiß“ geputzt.

Brauchen Milchzähne schon eine professionelle Reinigung beim Zahnarzt?

Für Kinder, die sehr kariesanfällige Zähne haben, sich zuckerreich ernähren oder generell eine schlechte Mundhygiene haben, lohnt sich die Prophylaxe in der Tat schon in den ersten Lebensjahren. In der Zahnarztpraxis Grube Carl in Frechen gehen die Kinder hierfür zunächst in die „Zahnputzschule“.

Nachdem sich das Kind selbst die Zähne geputzt hat, wird mit einem Farbindikator der übrig gebliebene Zahnbelag sichtbar gemacht. So sieht das Kind, dass es zum Beispiel künftig noch gründlicher im Bereich zwischen Zahn und Zahnfleisch putzen muss. Im Anschluss werden die Zähne professionell gereinigt.

Immer wieder kursiert das Gerücht, dass Milchzähne keine Wurzeln hätten oder gar kein Karies bekommen könnten. Beides ist falsch. „Ein Milchzahn ist aufgebaut wie ein bleibender Zahn. Er besteht aus Wurzel, Nerv, Dentin und Schmelz. Der einzige Unterschied ist, dass er von der Substanz her ein wenig dünner ist“, so Dr. Stefan Lipphaus.

Karies ist gerade auch für Milchzähne eine große Gefahr

In unserer Mundhöhle befinden sich viele Bakterien, genauso wie auf unserer Haut oder in unserem Darm. Um sich zu vermehren, brauchen Karies-Bakterien vor allem Zucker – und eine für sie angenehme Umgebung – also Zahnbelag. Besonders zuckerhaltige Getränke und Süßigkeiten, aber auch versteckter Zucker, zum Beispiel in Ketchup und Fertiggerichten, tragen zur Entstehung von Karies bei.

Vereinfacht gesagt, krallen sich Karies-Bakterien auf den Zähnen fest, sie produzieren einen Biofilm, der nicht so einfach weggespült werden kann. Wird dieser Film nicht innerhalb von 24 Stunden gründlich entfernt, entsteht Milchsäure – und genau diese macht die Zähne kaputt. Deshalb ist eine tägliche gründliche Zahnhygiene so wichtig.

Heutzutage gilt es als wissenschaftlich erwiesen, dass zwei Bakterienarten die Hauptursache für Karies und Parodontose sind: Streptokokkus mutans und Laktobazillen. Karies ist also ein Demineralisationsprozess des Zahns, versursacht von Milchsäure produzierenden Bakterien. Nicht die Bakterien selbst, sondern die aus ihnen entstehende Milchsäure führt laut Experten zur Zahnschädigung.

Was viele Eltern ebenfalls nicht wissen: Karies ist eine Infektionskrankheit, und sie wird oft von Eltern aufs Kind übertragen. Das passiert, wenn Mama oder Papa mal eben den Schnuller ihres Kindes ablecken, wenn dieser auf den Boden gefallen ist, oder wenn sie gemeinsam von einem Löffel essen. Wenn sich Kariesbakterien in der Mundhöhle befinden, können sich diese auch auf bleibende Zähne übertragen.

Ganz klar: Voraussetzung für die Entstehung von Karies ist Plaque. Und dieser findet sich im Kinder- und Erwachsenenmund auch an schwer zugängliche Stellen für die Zahnbürste wie an Zahnzwischenräumen, an der Zahnfleischgrenze und an Zahnfissuren.

Macht eine Fissuren-Versiegelung für Milchzähne Sinn?

Fissuren kann man sich vorstellen wie kleine Grübchen im Zahn. Besonders häufig kommen sie in den Backenzähnen vor. Manche Fissuren sind leicht zu reinigen, andere sind so tief, dass immer wieder Speisereste in sie hineingedrückt werden. Sie sind sehr schwierig sauber zu halten. Aus diesem Grund empfehlen die meisten Zahnärzte das Versiegeln der gereinigten, kariesfreien Fissuren.

Dabei werden die Rillen mit Kunststoff aufgefüllt, der dann nach der Behandlung aushärtet. Um Karies zu verhindern, hilft eine möglichst zuckerarme Ernährung. Dauerndes Nuckeln an der Trinkflasche und ständiges Snacken schadet übrigens auch, denn die Zähne brauchen ausreichend lange Pausen zwischen den Mahlzeiten, damit sie mit Hilfe des Speichels wieder genügend Mineralstoffe aufbauen können.

Die letzten Milchzähne fallen üblicherweise im Alter von 11 bis 13 Jahren aus. Sie sind nicht nur wichtig für die Nahrungsaufnahme, durch das Kauen wird auch die Ausbildung des Kiefers gefördert. Und natürlich sind sie auch wichtige Platzhalter für die bleibenden Zähne.

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So können Eltern zusätzlich gut für die Zähne ihres Kindes sorgen

Zusätzlich zu den Früherkennungsuntersuchungen U1 bis U9 haben Kinder bis zum Schulalter Anspruch auf drei zahnärztliche Früherkennungsuntersuchungen, die im Abstand von mindestens zwölf Monaten bis zum sechsten Lebensjahr erfolgen. Darüber hinaus empfehlen Zahnärzte und Zahnärztinnen halbjährliche Kontrolluntersuchungen. Wenn Zahnschmerzen auftauchen, muss es sowieso heißen: Ab zum Zahnarzt.

Mit der Zahnzusatzversicherung ZahnFlex der Envivas können Eltern ihre Kinder gezielt absichern. In der Tarifstufe ZahnFlex.Kind sind neben Leistungen für Zahnbehandlung, Zahnersatz und Zahnprophylaxe zusätzlich auch kieferorthopädische Behandlungen versichert. Das macht Sinn, denn rund jedes zweite Kind wird heute kieferorthopädisch behandelt, etwa mit einer festen oder losen Zahnspange. Der maximale jährliche Erstattungsbetrag in der Kinderstufe beträgt 1.000 Euro.