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Zahnpflege bei Kindern – der Zauber um die Zahnfee

Jedes Mal, wenn der 7-jährige Simon einen Milchzahn verliert und ihn abends vor dem Einschlafen unter sein Kopfkissen legt, findet er dort am nächsten Morgen eine neue Lego-Figur. Ganz klar, das war die Zahnfee.

Woher kommt die Zahnfee? Und das Ritual mit dem Geschenk unterm Kissen?

„Wer ist denn die Zahnfee?“, fragen viele Großeltern verwundert, die diesen Brauch noch nicht aus ihrer eigenen Kindheit kennen. Zugegeben: Das Ritual „Zahn gegen Geschenk“ ist in Deutschland noch relativ neu. Wie so vieles ist dieses Fabelwesen aus den USA zu uns herüber geschwappt.

Einer der ersten Belege für die Figur stammt aus der Zeitung „Chicago Daily Tribune“ aus dem Jahr 1908. Knapp 20 Jahre später wurde in den USA das Kinder-Theaterstück „The tooth fairy“ uraufgeführt. Im anglo-amerikanischen Raum ist die Zahnfee ein fester Bestandteil fast jeder Kindheit.

Inzwischen erfreut sich der Brauch auch hier großer Beliebtheit. Viele Eltern mögen das Ritual, ihrem Kind im Austausch für den ausgefallenen Zahn ein kleines Geschenk unters Kissen zu legen. Manche Kinder erhalten bei jedem verlorenen Milchzahn eine kleine Überraschung – so wie Simon. Andere bekommen nur beim ersten Zahn ein besonderes Präsent.

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Eltern verbinden den Besuch oft mit Erziehungsstrategien

„Eltern müssen selbst entscheiden, wie sie das jeweils handhaben wollen“, findet Zahnarzt Dr. Stefan Otto Lipphaus aus Frechen, der sich bei seinen Patienten auf Kinder und Familien spezialisiert hat. „In meiner Praxis bekomme ich mit, dass Eltern den Besuch der Fee oft mit Erziehungsstrategien verbinden.

Dass die Zahnfee zum Beispiel nur kommt, wenn das Kind auch brav war. Da rede ich den Eltern dann als Zahnarzt natürlich nicht rein.“ Manche Kinder wollen ihre Zähne aber auch gar nicht hergeben, Besuch der Zahnfee hin oder her. Jede Familie darf beim kindlichen Zahnverlust ihre eigenen Rituale finden.

Was bringt die Zahnfee? Manche Eltern lehnen es allerdings ab, ihrem Kind für jeden ausgefallenen Zahn ein Geschenk zu kaufen und feiern den ausgefallenen Zahn lieber mit einem Eis in der nächsten Eisdiele. Man muss es mit dem Zahnfee-Geschenk ja nicht gleich übertreiben.

Kinder freuen sich meist schon, wenn die Fee ihnen etwas Kleines bringt: Eine neue Haarspange, ein Pixi-Buch über Fußball – oder einen neuen, tollen Stift für die Schule. Es gibt übrigens auch einen klamaukigen Hollywood-Film zum Thema: „Zahnfee auf Bewährung“ aus dem Jahr 2010 mit Dwayne Johnson in der Hauptrolle, dieser ist für Kinder ab 0 Jahren freigegeben.

Private Post von der Zahnfee

Besonders eindrucksvoll ist nach dem Zahnverlust ein Brief von der Zahnfee – bei dem die Eltern natürlich ihre Handschrift verstellen oder gleich mit dem PC schreiben sollten. Der persönliche, auf Wunsch auch pädagogisch-gehaltvolle Text könnte sich dann in etwa so lesen:

Lieber Simon,

dein erster Zahn ist raus, wie schön! Das ist eine ganz besondere Sache in deinem Leben. Ich freue mich sehr, dass du jeden Morgen und Abend so gut und gründlich deine Zähne putzt – und dass du dabei überhaupt kein Theater mehr machst, wie damals noch vor ein paar Jahren. Schöne und gesunde Zähne sind sehr wichtig, also höre nicht auf mit dem Putzen, sondern kümmere dich auch gut um deine neuen Zähne. Weil du mir deinen Zahn geschenkt hast, habe ich eine kleine Überraschung für dich mitgebracht.

Viele Grüße von deiner Zahnfee

Übrigens: Mit deiner neuen Zahnlücke siehst du ziemlich cool aus!

Was macht die Zahnfee mit den Zähnen? Diese Frage müssen Eltern beantworten

Was macht die Zahnfee mit den Zähnen? Viele Kinder werden ihre Eltern mit dieser Frage konfrontieren. Und dann ist Fantasie gefragt. Einige Eltern erzählen ihren Kindern dann zum Beispiel, dass die Zahnfee die eingesammelten Zähne einem Baby schenkt, weil dieses selbst noch keine hat.

Eine andere diplomatische Antwort könnte sein: „Die Zahnfee nimmt die Zähne gar nicht mit, sondern schaut nur, ob die Kinder gut ihre Zähne geputzt haben. Wenn die Fee zufrieden ist, lässt sie eine kleine Überraschung da und Eltern und Kind können dann den ausgefallenen Zahn in einer kleinen Dose aufbewahren.“

Eltern können das Interesse des Kindes am Thema Zähne nutzen und zum Beispiel gemeinsam Bücher anschauen wie „Sieben Wackelzähne für die Zahnfee“ oder „Conny und der Wackelzahn“. Wenn Kinder ihre Eltern schon früh zu deren Zahnarztbesuchen begleitet haben, erleben sie ihre eigenen Behandlungen in der Praxis oft viel sorgloser und entspannter.

Regelmäßige Kontrollen beim Zahnarzt sind wichtig. Ebenso wie die gründliche Pflege der Milchzähne. Sind diese nämlich erst einmal von Karies angegriffen, können sich diese Bakterien rasch vermehren und auch die später durchbrechenden bleibenden Zähne gefährden. Karies-Bakterien bestehen aus Streptokokken. Diese erzeugen durch ihren Stoffwechsel Säuren, die für die Entstehung von Karies verantwortlich sind.

Eine besondere Zeit für Kinder – die Wackelzahn-Pubertät

Fest steht: Wackelzähne sind ein Meilenstein in der Entwicklung von Kindern. In der Regel fallen die ersten Milchzähne im Alter zwischen fünf und sieben Jahren aus. Die meisten Kinder verlieren ihren ersten Zahn um den sechsten Geburtstag herum.

Die Wackelzahnzeit ist eine Phase, in der sich sowieso sehr viel für die Kinder verändert. Sie sind keine Kleinkinder mehr und müssen den Wechsel vom Kindergarten in die Schule meistern. Ein Ort, wo sie plötzlich wieder die Kleinsten sind, und nicht mehr die Ältesten wie noch wenige Monate zuvor in der Igel-Gruppe im Kindergarten.

Zahnlücken-Kinder merken, dass sie immer mehr alleine können und selbständiger werden – aber genau das macht ihnen auch manchmal Angst. Denn das Monster unterm Bett und den Weihnachtsmann gibt es doch immer noch. Oder etwa nicht? Aus diesem Grund wird diese aufregende Zeit auch „Wackelzahn-Pubertät“ genannt.

Es ist eine Art „kleine Pubertät“ und jedes Kind erlebt sie anders. Die Zeit der „magischen Phase“, in der Monster oder Geister für Kinder allgegenwärtig sind, ist jetzt noch nicht zu Ende. Genau deshalb lieben viele Kinder die Zahnfee und erwarten sehnlichst ihren Besuch. Das amerikanische Fabelwesen kann daher als Halt gebendes, immer wiederkehrendes Ritual fungieren. Denn Kinder lieben Rituale.

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Gute Pflege ist jetzt besonders wichtig

Unser Milchgebiss ist das einzige Körpersystem, das der Mensch in seinem Leben einmal komplett und sichtbar erneuert. Da im Kiefer eines Babys und Kleinkindes nicht viel Platz ist, macht es Sinn, dass der Mensch zunächst nur 20 Zähne bekommt und erst einige Jahre später 32.

Über den Daumen gepeilt lässt sich sagen: Wer als Baby früh seine ersten Zähne bekommen hat, verliert sie auch früh wieder. Durch das Wachstum des Kiefers rücken die Zähne auseinander und es entstehen die für Grundschulkinder typischen Zahnlücken. Die restlichen Milchzähne wollen jetzt übrigens genauso gut gepflegt werden wie die neuen bleibenden Zähne.

Denn der Zahnwechsel beginnt oft unbemerkt: Als erster bleibender Zahn bricht meist der Backenzahn am Ende der Milchzahnreihe durch – oft ohne dass vorher ein Milchzahn ausgefallen ist. Da das meist um das sechste Lebensjahr herum passiert, wird dieser Backenzahn auch „Sechsjahrmolar“ genannt.

Durchbrechende Zähne erschweren die Mundhygiene – Eltern sollten helfen

Weil oft niemand diesen neuen Zahn sieht und er sich sehr langsam durchs Zahnfleisch schiebt, ist er zu Anfang besonders kariesgefährdet. Er muss gründlich geputzt werden, genauso wie die anderen Zähne.

Normalerweise fallen die Milchzähne in der Reihenfolge aus, in der sie gekommen sind. Als erstes wackeln meist die unteren Schneidezähne. Kinder dürfen mit der Zunge daran rütteln so viel sie möchten. Eltern sollten sich zurückhalten und den Zahn keinesfalls gewaltsam entfernen.

Lockere Milchzähne, Zahnlücken und neue durchbrechende Zähne erschweren in der Zeit des Zahnwechsels die Mundhygiene. In dieser Phase ist die Unterstützung der Eltern beim Zähneputzen sehr wichtig. Bis das Kind etwa 10 Jahre alt ist, sollten Mama und Papa regelmäßig kontrollieren und nachputzen.

Der gesamte Zahnwechsel eines Kindes dauert in der Regel sechs Jahre. Weh tut das Ganze normalerweise nicht. Allerdings kann der Durchbruch der neuen hinteren Backenzähne in manchen Fällen Schmerzen bereiten.

Gründlich Kauen und möglichst wenig Süßes

Um Löcher vorzubeugen, hilft es nicht nur den Konsum von Süßigkeiten und süßen Getränken zu reglementieren, sondern noch eine andere Sache, die vielen Eltern nicht bewusst ist: gutes Kauen. Kauen erhöht den Speichelfluss im Mund.

Das ist deshalb wichtig für die Zähne, weil der Speichel Lebensmittelreste und schädliche Säuren wegschwemmt und wichtige Mineralstoffe in die Zähne befördert. Unser Speichel erfüllt also eine wichtige Schutzfunktion. Lebensmittel, die gründlicher gekaut werden müssen, sind zum Beispiel Vollkornbrot und Rohkost aus Gemüse.

Generell sollte es im Tagesablauf möglichst lange Abschnitte geben, in denen das Kind keine zuckerhaltigen Lebensmittel zu sich nimmt. Und damit ist auch versteckter Zucker in Fertiggerichten gemeint. Solch eine Ernährung schützt Milchzähne gleichermaßen wie die bleibenden Zähne – und erfreut somit auch die Zahnfee.

Häufige Fragen zur Zahnfee

Woher stammt die Figur der Zahnfee?
Die Zahnfee ist ein Fabelwesen aus der modernen amerikanischen und britischen Folklore. Einer der ersten Belege für die Zahnfee stammt aus einer Erwähnung in der Chicago Daily Tribune aus dem Jahr 1908.

Wie entstand die Tradition, einen Milchzahn unter das Kopfkissen zu legen?
Die Tradition, einen Milchzahn unter das Kopfkissen zu legen, entstand, damit die Zahnfee nachts den Zahn gegen eine kleine Belohnung, ursprünglich eine Goldmünze, austauschen konnte.

Wie hat sich die Tradition im Laufe der Zeit verändert?
In der heutigen Zeit ersetzen Eltern die Goldmünze oft durch Geld oder andere kleine Überraschungen.

Wo kann ich weitere Informationen über die Zahnfee finden?
Die Informationen über die Zahnfee stammen aus verschiedenen Quellen, darunter die Chicago Daily Tribune von 1908 und literarische Werke wie „The Tooth Fairy“ von Esther Watkins Arnold und „The Tooth Fairy“ von Lee Rogow.